29. Dezember 2006

Die Looks 2007: Was kommt? Was bleibt?

Dieser Look bleibt: Casual College



Dieser Look kommt: Roller Skating In Central Park



Dieser Look bleibt: Sommermäntel (Winterversion)



Dieser Look kommt: It's The Oscar, Stupid!



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28. Dezember 2006

Preview 2007

Ich bin auf der Suche nach guten Ideen für gute Vorsätze. Drei sind mir schon eingefallen:

1. Eine Art Akzent mit hohem Wiedererkennungswert angewöhnen. So Willy Brandt-mäßig: Aaa-bäär.

2. Beim Leeren des Briefkastens jedesmal sagen: Rechnungen, Rechnungen, Rechnungen.

3. Folgende These überprüfen: Berühmte Leute stehen erst postum als Namensgeber für Straßen zu Verfügung, bei Diktatoren ist es jedoch genau andersherum.

Das muss aber noch mehr werden. Das reicht noch nicht.

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20. Dezember 2006

Rhymes

Ich habe überlegt. Wie kann ich meiner - zwar kleinen, aber hoch verehrten - Leserschaft neues Lesevergnügen bieten? Ja klar, das ist die Idee: Ich verfasse diesen Beitrag im jambischen Sechsheber ohne Reim mit durchweg männlicher Kadenz! So kann ich zugleich meine - wenn auch nur in Spuren, so doch immerhin vorhandene - humanistische Bildung herauskehren! Genial, oder? Der jambische Sechsheber ohne Reim mit durchweg männlicher Kadenz ist nämlich eine Nachbildung des Hauptverses antiker Dramen, des jambischen Trimeters, und geht so:

x X x X x X x X x X x X

Also ungefähr so:
Im Ton gehobner Rede möchte ich, wenn schon
Nicht sprechen, so doch schreiben an den Leser und

Eine unserem Ohr besonders zusagende Gliederung erhält das Metrum übrigens, wenn man vor der dritten Hebung eine Zäsur setzt. Profis wie Goethe und Schiller wissen das natürlich schon lange: Der Fackel Flamme, morgendlich dem Stern voran oder Wo soll ich hinfliehn? Feinde ringsumher und Tod. Das ist aber zu schwer für mich; ich habe nur einen Vers, nl. den ersten, so hinbekommen:

Es fehlt an Inhalt? Ich verlass mich auf die Form.
Ich schreibe jambisch und mit Sechsfachhebung, klar,
Und die Kadenzen durchweg männlich ohne Reim.
Im Ton gehobner Rede möchte ich, wenn schon
Nicht sprechen, so doch schreiben an den Leser und
Wie Goethe einst und Schiller, die Zäsur vor der,
Ja, dritten Hebung an den rechten Ort gesetzt,
...

Ah nee, ich gebs auf. Das wird nichts. Absolut nicht my cup of tea, diese Dichterei.
Aber jetzt was anderes: Vielleicht möchte einer meiner werten Leser oder eine meiner werten Leserinnen mal eine Ballade dichten? Das geht so:

x X x X x X x / x X x X x X
Es stand in alten Zeiten / ein Schloß so hoch und hehr

Auch ein sechshebiger Jambus. Das ist der neue Nibelungenvers, eine historisierende Schöpfung der Romantik extra für den Balladenstyle mit Paarreim (aabb). Vielleicht kann das ja jemand gebrauchen. Um die Rhymes in die richtige Form zu bringen. Zum Beispiel.


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19. Dezember 2006

Lustiges kleines Bild: monocle



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16. Dezember 2006

Fluch/Trauma

Weil unverhofft ein Zeitfenster aufgesprungen ist, habe ich Weihnachtsplätzchen gebacken. Oder

wie man da sagt, wo ich sozialisiert wurde.

Auf mir lastet ein Weihnachtsplätzchen-Fluch, zudem leide ich an einem Weihnachstplätzchen-Trauma. Das Trauma ist durch übermäßige frühkindliche Lektüre von Weihnachtsplätzchen-Back-Fotostrecken in der Brigittezeitung entstanden. So hieß die bei uns daheim. Nicht etwa die Brigitte, nein, Brigittezeitung. Die Weihnachtsfotostrecken in der Brigittezeitung sahen damals IMMER so aus: elegante Altbauwohnung in Hamburg-Eppendorf, -Harvestehude oder -Altona (keine Ahnung, wo sich das Charlottenburg Hamburgs befindet), in der eine schicke Hanseaten-Mutter mit ihren geschmackvollen Hanseaten-Kindern und deren Freunden modernes Weihnachtsgebäck gebacken hat. Die Kinder hießen Moritz, Felix, Saskia, Anna, Josephine und hatten Schürzen von Marimekko um. Meine Schulfreunde hingegen hießen Ilona, Birgit, Petra und Patricia, Jörg, Stefan, Rüdiger und haben nicht in dezent adventlich dekorierten Hamburger Altbauwohnungen gewohnt. In diesen Fotostrecken hat auch immer alles geklappt, kein bröckliger Mürbeteig, kein klebriger Fußboden etc.pp. Und nach dem Backen war denen auch nicht schlecht, nein, nein, ganz am Ende gab es immer ein Foto, auf dem alle zusammen Tee trinken und schon mal ein bisschen von dem zarten, zierlichen Weihnachtsgebäck naschen. In ihren Hamburger Altbauwohnungen. Daher mein Trauma. Ich ziehe los, kaufe Zutaten für ca. zwölf verschiedene Plätzchensorten ein und schon beim Auspacken der Tüten habe ich keine Lust mehr, weil ich weiß, dass alles schief gehen wird. Ich weiß es. Wegen des Fluchs. Der Fluch zwingt mich, alle Rezepte als überkandidelte Scheißrezepte abzutun und auf eigene Faust zu verändern, also statt beispielsweise 237g Mehl 200g Mehl zu nehmen, statt 25 Plätzchen 50 auf ein Blech zu legen usw. Ergebnis: Plätzchenteppich. Es ist jedes Jahr dasselbe Elend.

Ich backe mein Weihnachtsgebäck übrigens nach den gleichen Rezepten wie die Ex-Schwiegermutter meiner Schwester, auch wenn die Bilder in diesem Backbuch zu 0,0 Prozent mit der Brigittezeitung-Ästhetik kompatibel sind (unbewusster Versuch meinerseits, das Trauma zu überwinden??):



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9. Dezember 2006

Damn!

Samstags wird hier im Hause gewirtschaftet. Gehauswirtschaftet sozusagen. Zunächst einmal werden flauschige Schneckennudeln gebacken. Original schwäbisch, eh klar. In den Wartezeiten, in denen der Hefeteig gehen muss, und das sind einige, kann man sich so seine Gedanken machen. Man kann die Wartezeiten aber auch geschickter nutzen und beispielweise - backlash ist ja zur Zeit schwer angesagt - zum Fluss gehen und schnell die Wäsche waschen. Und das Kraut will gestampft, das Fleisch gepökelt werden! Womöglich steht uns ja ein Steckrübenwinter bevor! Und die Trümmer sollten auch noch aufgekehrt werden! Sieht doch unmöglich aus, was da alles rumliegt. Auf dem Trottoir. Aber wie gesagt, man kann sich in den Wartezeiten auch einfach nur so seine Gedanken machen. Zum Beispiel darüber, was wäre, wenn man seine Lieblingslieder allein nach deren Titel auswählen würde. Dann wären The harsh truth of the camera eye von Morrissey und Damn I wish I was your lover von Sophie B. Hawkins meine Lieblingslieder. Damn!

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4. Dezember 2006

O.T.

Weil es im Baumarkt nicht das gab, was ich wollte, habe ich einen so genannten kompensatorischen Frustkauf getätigt:


Ich brauche allenfalls drei Schlüsselanhänger, Haustür, Wohnungstür, Fahrrad, maximal fünf mit Briefkasten und Keller. Was soll ich mit zwanzig Schlüsselanhängern? Etwa meine Kindheit aufarbeiten?


Ach nee, ich finde Verdrängen irgendwie besser als Aufarbeiten. Doch.

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2. Dezember 2006

Fragebogen

Letztens habe ich im Lafayette einen Fragebogen ausgefüllt; eine Frage lautete Wie stark ist Ihre emotionale Bindung zu den Galeries Lafayette? Antworten konnte man von (a) Ich habe keine emotionale Bindung zu den Galeries Lafayette bis (d) Sehr stark. Ich habe (d) angekreuzt. Eine ehrliche, aber unangenehme Auswahl. Ehrlich, weil es stimmt, unangenehm, weil: wer eine emotionale Bindung zum Lafayette hat, der geht auch regelmäßig mit Freundinnen Cocktails trinken und findet Sex and the City nicht nur toll, sondern hat alle Folgen auf DVD. Cocktails mag ich aber nicht, und in SATC ist so ziemlich alles drin, was ich sehr, sehr daneben finde, nämlich 50er-Jahre Moral plus Frauen wohnen auf der Venus, Männer auf dem Mars-Bockmist plus kreisch, kreisch, kreisch, plapper, plapper, plapper. Verbrämt mit schickem, weltläufigem, urbanem, modernem Lifestyle. Ekelhaft. Jetzt aber back to where we started from, nämlich: Umfragen. Auf die Frage nach drei persönlichen Eigenschaften antworten die meisten Leute Großzügigkeit und Gelassenheit. Oder irgendwas mit Humor. Und damit sie nicht so angebermäßig wirken, fügen sie meist noch eine vermeintlich schlechte Eigenschaft hinzu, nämlich entweder Ungeduld oder Perfektionismus. Toller Trick, denn damit kann man auch noch signalisieren, dass man sehr selbstkritisch und sich seiner Fehler durchaus bewusst ist. Ungeduld und Perfektionismus sind als schlechte Eigenschaften getarnte gute Eigenschaften, denn Ungeduld bedeutet Ich bin sehr schlau und schnell, so schlau und schnell, dass der Rest der Menschheit mir nicht folgen kann. Dasselbe gilt für Perfektionismus. Und so hat man am Ende vier gute Eigenschaften genannt (drei + Fähigkeit zur Selbstkritik) und zugleich verhindert, allzu selbstverliebt zu wirken. Ekelhaft. Auf die Frage Welche Eigenschaft schätzen Sie an Ihren Freunden ganz besonders? lautet die Top-Ten-Antwort übrigens Ehrlichkeit - auch und gerade, wenn es um unbequeme Wahrheiten geht (Stichwort Finger in die Wunde legen). Lustig: Leute, die auf die Frage Welche Eigenschaft mögen Sie nicht? Selbstmitleid nennen. Was denn? Findet das nicht jeder doof? Oder gibt es etwa Leute, die in Fragebögen reinschreiben, Selbstmitleid - tolle Eigenschaft, finde ich super?

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