24. November 2012

Drei Dinge, die ich hässlich finde

Irgendwie wird mir hier zu viel gut und schön gefunden. Man könnte glatt den Eindruck gewinnen, ich sei ein gut gelaunter, positiv denkender Mensch. Was ja auch stimmt! Allerdings nur zu ungefähr zwei Dritteln. Das restliche Drittel von mir ist schlecht gelaunt und findet ganz schön viel blöd und hässlich. Muss auch mal sein.

Die Person mit der schlechtesten Laune überhaupt ist übrigens die eine Kellnerin in diesem einen vietnamesischen Restaurant in Kreuzberg – Ihr wisst, welches ich meine. Eine miesere Laune hat die Welt noch nicht gesehen. Manchmal stelle ich mir vor, wie ich sie frage, was denn das Schmetterlingstattoo an ihrem Hals symbolisiert, worauf sie mich anpflaumt: „Ganz ehrlich? Mein Schmetterlingstattoo steht für schlechte Laune.“

Die gute Laune und das positive Denken hat übrigens Goethe erfunden bzw. uns eingebrockt – treffend beschrieben von Robert Walser in dem Text „Italien“:




Zur Abrundung nun drei Dinge aus dem Bereich Mode, die ich EXTREM HÄSSLICH finde:

1. Animalprint. Schreckliches Zeug, ganz furchtbar. Mir ist schon klar, dass irgendwann die Situation eintreten könnte, dass mir Animalprint auf einmal doch gefällt – das wäre nicht ungewöhnlich, so funktioniert Mode. In punkto Animalprint halte ich das aber dennoch für recht unwahrscheinlich. Schließlich bin ich schon ganz schön alt,  interessiere mich ungefähr seit meinem zweiten Lebensjahr für Kleidung und habe demnach den einen oder anderen Modetrend kommen und gehen sehen – ein Teil mit Animalprint war aber noch nie in meinem Besitz! Und wird auch nie dorthin gelangen.




2. Hängerchen und Baby-Dolls. Pseudofemininer Bockmist. Total hässlich. Noch hässlicher in Kombination mit beispielsweise einer Lederjacke, um einen "interessanten Kontrast" zu erzielen (ich mag auch keine Lederjacken). Armer Kontrast. Muss immer für alles mögliche herhalten.




3. Lange Abendkleider. Ich hoffe, nie in eine Situation zu geraten, in der ich ein langes Abendkleid tragen muss. Bisher habe ich diese Klippe gut umschifft. Lange Abendkleider sind per se und sui generis hässlich. Es sei denn, man ist Kleopatra oder die Königin von Saba. Die beiden dürfen meinetwegen lange Abendkleider tragen. Alles andere geht mir gehörig auf den Zeiger. Ganz ehrlich.


HHHHHHÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄSSSSSSSSSSSLLLLIIIIIIIIIIIIIIIIIIIICCCCHHHH. HI HA HÄSSLICH. HÄSSLICH HÄSSLICH HÄSSLICH.

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13. November 2012

Frisurenparade

Meine Haare sind mir relativ egal. Ich betone: Relativ! Selbstverständlich müssen meine Haare ab und zu geschnitten, gewaschen, geföhnt und gekämmt bzw. gebürstet werden und gelegentlich kommen auch Stylingprodukte zum Einsatz – grundsätzlich sehe ich aber eigentlich immer ungefähr gleich aus und zwar seit Dekaden.
 
Nichtsdestotrotz erkenne ich natürlich eine gute Frisur, wenn ich sie sehe!

Die besten Frisuren trägt – Ihr wisst es – Sue Ellen Ewing. Sue Ellen, die immer so ihre Nüstern aufbläht. Former Texas beauty queen. Ihre Unterlippe zittert, sie sagt dumme Dinge, während sie fahrig ihr Scotchglas in der Hand hält, beim Telefonieren nimmt sie einen Ohrclip ab, ständig ist sie betrunken, verursacht Autounfälle und wird von J.R. gegen ihren Willen in ein Sanatorium eingewiesen. Das ist Sue Ellen. Immer gut frisiert!

Doch dazu ein andermal mehr. Heute soll es einmal um die zweitbesten Frisuren gehen. Pamela Barnes Ewings Frisuren! Folgt mir also auf eine kleine Frisurenparade: Von 1978 bis 1986 aus jedem Jahr die beiden wichtigsten key looks -  für Euch zum Nachstylen zusammengestellt.

1978
Hier scheinen mir die 70er-Jahre noch sehr wirkungsmächtig zu sein: Mittelscheitel, großzügige Wellen, kastanienbraun

1979
Kann es eventuell sein, dass hier die 70er- und die 80er-Jahre miteinander ringen? Welches der beiden Jahrzehnte wird die Hegemonie erlangen?
(Entschuldigung, aber trägt Pam hier links das gleiche Oberteil, das sie schon 1978 auf dem Foto oben rechts getragen hat?)

1980
Aha. Wieso gefällt mir die Frisur auf dem Foto rechts?

1981


1982
Nennt man diese Farbe tizianrot?

1983

1984
Ein Paradigmenwechsel kündigt sich an

1985
Ein kurzes Dauerwellenintermezzo - muss auch sein!

1986
Das ist aber jetzt mahagoni, das kenne ich doch!

Was haltet Ihr eigentlich von der ganzen Angelegenheit?

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3. November 2012

Heavy Rotation

Derzeit bei mir on heavy rotation: Solange Knowles neues Lied „Losing You”. Ein eigentlich langweiliger, aber mich sehr hypnotisierender Song. Catchy! Ich gehe einmal davon aus, dass Ihr alle wisst, wer Solange Knowles ist? Falls nein: Solange Knowles ist die kleine Schwester von Beyoncé.

Dank Beyoncé bin ich übrigens vor einiger Zeit auf die belgische Choreographin Anne Teresa De Keersmaeker aufmerksam geworden – wie Ihr sicher alle wisst, hat Beyoncé irgendwann letztes Jahr für den Videoclip zu ihrem Song „Countdown“ Choreographien von De Keersmaeker geklaut. Man sollte natürlich niemals anderer Leute geistiges Eigentum stehlen, aber: wenn es gar nicht anders geht und man es doch tut, ist es zwingend erforderlich, dass man beim Kopieren immerhin Geschmack beweist und bei den richtigen Leuten klaut. Beyoncé-Videos kucken und dadurch die prima Stücke von Anne Teresa De Keersmaeker kennenlernen. Verrückt!

Trotzdem mag ich Solange ein wenig lieber als Beyoncé. Erstens weil sie eine erfreulich schlechte Stimme hat (sogenannte gute Stimmen gehen mir auf den Zeiger) und zweitens gefallen mir die Klamotten, die sie in dem Video trägt und die ich alle für Euch ausgeschnitten habe. Einfach so. Ins Internet schreiben war gestern – heutzutage schneidet man Sachen aus dem Internet aus!




Wenn ich gerade nicht Solange Knowles „Losing You“ höre, liegt bei mir Schuberts Winterreise auf dem Plattenteller. Und zwar 24/7. Gesungen von Dietrich Fischer-Dieskau. Nur unempfindlich Holzklötze hören nicht im November und im Dezember Schuberts Winterreise. Ich meine mich zu erinnern, dass in meiner Kindheit und frühen Jugend keine Woche verging, in der ich nicht irgendetwas mit Dietrich Fischer-Dieskau zu tun hat: Ob im Radio oder im Musikunterricht in der Schule, in der Zeitung oder im Fernsehen, Dietrich Fischer-Dieskau hier, Dietrich Fischer-Dieskau da. Kann aber auch sein, dass ich mich irre. Viel interessanter ist sowieso die Frage, ob es sich bei diesem Text eventuell um den ersten Text in der Geschichte der Menschheit handelt, in dem gleichzeitig Beyoncé und Dietrich Fischer-Dieskau auftreten.

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