24. November 2013

Rekorde aus meinem Kleiderschrank

Man sollte meinen, ich besitze abartig viele Klamotten. Dem ist aber nicht so. Im Gegenteil, au contraire, al contrario – ich besitze abartig wenige Klamotten! Das weiß ich aber erst, seit ich regelmäßig „How to organize your closet“-Videos auf Youtube kucke. Nach einem langen Tag in meinem goldenen Hamsterrad bin ich zu nicht mehr viel anderem fähig und Fremden beim Ausmisten und Sortieren ihres Kleiderschranks zuzuschauen, wirkt sehr entspannend. Dank dieser „How to organize your closet“-Videos weiß ich also, dass es normal ist, zimmerweise Schuhe und Kleidungsstücke zu haben! Meine Garderobe hingegen ist sehr übersichtlich. Und doch – sie birgt wohl den ein oder anderen Rekord!

Meine drei  jüngsten Kleidungsstücke


Gerade mal einen Tag alt ist die gelbe Mütze. Gekauft bei Karstadt am Hermannplatz. Durch das Tragen dieser Mütze erhoffe ich mir, mich wie eine fröhliche, unbeschwerte sagen wir mal Skandinavierin zu fühlen, die niemals Kopfweh hat. Es gibt übrigens kaum einen Ort, an dem ich mich so wohlfühle wie bei Karstadt am Hermannplatz. Mein Kiez! Mein Karstadt! Mit diesem Slogan starte ich ein Volksbegehren, sollte Karstadt doch mal pleite gehen und das Haus am Hermannplatz schließen. Die gelbe Mütze wird dann das Symbol für meinen Kampf um Karstadt. Nur wenig älter als die gelbe Mütze, nämlich genau drei Stunden, ist die schwarze Bluse mit dem roten Karomuster. Mütze und Bluse sind quasi zweieiige Zwillinge, fast gleich alt, aus demselben Kaufimpuls heraus geboren, könnten aber unterschiedlicher nicht sein. Karstadt Hermannplatz hier, Lafayette Friedrichstraße dort. Die schwarzweißen Schuhe dagegen muss man mit ihren zweieinhalb Wochen auf dem Buckel fast schon als Oldies bezeichnen. Noch gehören sie zu den besten im Bereich „Meine drei jüngsten Kleidungsstücke“, aber ich fürchte, sie werden sich schon bald durch einen anderen, eher unrühmlichen Rekord hervortun …

Meine drei ältesten Kleidungsstücke


Das eierschalenfarbene Strickjäckchen mit Rüschenbund und die braune Bluse mit den weißen Pünktchen habe ich von meiner Mutter geerbt. Sie stammen aus den sehr frühen Achtzigern, also aus dem Jahr 1979, und sind ein schönes Beispiel dafür, dass es auch Vorteile hat, dass Plastik nicht verrottet. Beide Kleidungsstücke bestehen zu 100 Prozent aus Polyacryl, sind trotz ständigem Gebrauch in einem Topzustand und unzerstörbar. Das trifft sich gut, denn ich habe vor, diese Kombo noch als alte Frau zu tragen, schließlich will ich auch mit hinten ungekämmten Haaren und Frühstückseiflecken auf der Bluse schick aussehen! Die schwarze Lederumhängetasche war meine erste wirklich teure Anschaffung – immerhin drei Wochen Sommerferien habe ich 1988 für sie geopfert (aber der Putzjob im örtlichen Krankenhaus war okay).

Meine drei am häufigsten getragenen Kleidungsstücke

Ich hatte einfach mal Bock, ein Bild verkehrt herum einzustellen

Meine Barbourjacke, mein mobiles Zuhause! Trage ich täglich, trage ich zu allem. Zumindest wenn die Temperaturen zwischen -3 und 25 Grad Celsius liegen. Jedes Jahr im Januar, wenn zu kalt für diese Jacke ist, bringe ich sie in das Barbourjackengeschäft zum Flicken und Wachsen. Abschied ist ein scharfes Schwert! Dass die Jacke danach erst mal eine Weile total ekelhaft stinkt, möchte ich an dieser Stelle nicht verschweigen. Genauso oft, aber zu anderen Gelegenheiten trage ich meine tausendfach gestopfte Trachtenstrickjacke. Nach dem Aufstehen über meinem Schlafanzug, wenn es für einen Morgenmantel zu kalt ist. Abends at home. Zum Müllrunterbringen und Zeitunghochholen. Zum Einkaufen ums Eck. Jetzt gerade eben. Fröstelnde Gäste dürfen ebenfalls diese Strickjacke anziehen, bei der es sich um eine reine Freizeitjacke handelt. Noch nie ist diese Strickjacke aus Neukölln rausgekommen! Und die alten weißen Slip-ons auch nicht, die treten sowieso immer im Doppelpack mit der Strickjacke auf.

Meine drei  teuersten Kleidungsstücke


Mein mit Abstand teuerstes Kleidungsstück ist die Chloé Edith Bag. Stammt aus der Zeit als uber designer Phoebe Philo noch für die Taschen bei Chloé zuständig war. Damals wusste man aber noch gar nicht, wer Phoebe Philo ist und Céline hatte kein Mensch auf dem Schirm! Eines meiner am häufigsten getragenen Kleidungsstücke ist zugleich mein zweitteuerstes Kleidungsstück, nämlich meine Barbourjacke, dicht gefolgt von meiner MSGM-Harlekinbluse.

Meine drei am schnellsten heruntergewirtschafteten Kleidungsstücke


Dass weiße Schuhe unglaublich schwer zu pflegen sind, weiß doch wohl jeder! Was auch jeder weiß: Only a fool makes the same mistake twice. Nachdem ich mein erstes Paar weiße Schuhe in Windeseile heruntergewirtschaftet hatte – das geht ganz einfach, man muss nur einige Male bei Regen Fahrradfahren – habe ich mir ein zweites Paar weiße Schuhe zugelegt und bin nicht nur wieder mit ihnen durch den Regen gefahren, sondern habe sie darüber hinaus zu einer neuen dunkelblauen Jeans getragen. Jetzt haben sie einen nicht mehr entfernbaren bläulich-grünlichen Schleier. Meine brandneuen schwarzweißen Lackschuhen (siehe oben) werden bald die Nummer 3 in dieser Rubrik sein. Fahrradgefahren bin ich mit ihnen schon. Einmal aus Fehlern lernen!! Immerhin hat es nicht geregnet.

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17. November 2013

Magnum

Für Männerbekleidung interessiere ich mich eigentlich nur, wenn es sich um von Männerbekleidung inspirierte Frauenkleidung handelt. Vielleicht sollte ich einmal Barbara Vinkens neues Buch lesen – geht es da nicht um Männermode?

Moment, ich stehe einmal auf, gehe zu dem Tischchen, auf dem „Angezogen – Das Geheimnis der Mode“ ungelesen liegt, entferne die Plastikfolie, blättere ein wenig darin herum und kann nun guten Gewissens sagen: Ja, es geht darin um Männermode. Das trifft sich gut.

Bevor ich jedoch Barbara Vinkens Buch anfange, muss ich Silvia Bovenschens Buch „Älter werden“ beenden, welches ich mir versehentlich gekauft habe, als ich eigentlich „Angezogen – Das Geheimnis der Mode“ kaufen wollte. Ständig verwechsle ich Barbara Vinken mit Silvia Bovenschen! Ich weiß natürlich, wer Silvia Bovenschen ist, und ich weiß auch, wer Barbara Vinken ist, kann aber die Namen nicht auseinanderhalten. Ich meine, das liegt an der B-V-Kombination in beiden Namen.

Sobald ich mit „Älter werden“ durch bin, nehme ich mir „Angezogen“ vor. Ich hätte da nämlich mal ein paar Fragen zum Thema Männermode, die sich aus meinem ausschweifenden Konsum der 80er-Jahre-Fernsehserie „Magnum“ ergeben haben:


1. Was hat es mit den verstörend knappen Shorts auf sich, die Magnum ständig trägt?
2. War das wirklich mal Mode für Männer?
3. Oder war das vielleicht nur auf Hawaii Mode?
4. Oder war das vielleicht nie Mode und die knappen Höschen sollen aus Magnum eine Karikatur eines alternden Beach Boys machen?
5. Wenn ja, wieso?
6. Und warum hat seinerzeit, als die Serie anlief, tout le monde über Magnums Hawaiihemden geredet (die er im Übrigen sehr selten trägt), nicht aber über diese seltsamen Hot Pants?


Ich bin mal gespannt, ob die Vinken etwas dazu sagen kann! Oder doch die Bovenschen?

Extrem nach meinem Geschmack sind übrigens Brillen mit Brillenketten. Schon lange trage ich genau wie Magnum meine Sonnenbrille an so einem Band! Und wie es aussieht, brauche ich demnächst eine Lesebrille, die ich ebenfalls an einer Brillenkette befestigen werde. Freue mich schon total auf nächsten Sommer, dann kann ich mir zwei Brillen umhängen. Irre schick, wenn Ihr mich fragt!

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