Brillo
Nun - wenn Rhonda, Hazel und Chelsea keine Fotos mehr schicken, dann ist eben Schluss mit Look what I'm wearing und I like my style! Dann wird hier eben ab jetzt wieder Enid Blyton auf den Kopf gestellt, es werden endlich wieder Hexameter, was sage ich, Distichen analysiert, man wird das Nibelungenlied rauf und runter rezitieren (freilich imaginär und sowieso nur die best of-Stellen) und man wird sich mit der Warholschen Von A bis B und zurück-Philosophie befassen (freilich vor der Folie der Hegelschen Ästhetik und der These vom Ende der Kunst).
Apropos Kunst.
Apropos Ende.
Apropos These.
Wo mögen Rhonda, Hazel und Chelsea nur stecken? Wollten sie nicht "in echt" hier vorbeischauen? Ich glaube, die haben sich irgendwo festgequatscht. Aber nein. Ich schreibe das nur, weil ich noch nie, in Worten: noch nie, den Begriff sich festquatschen benutzt habe. Obwohl ich ständig daran denke. Was für Leute sind das, die sich festquatschen und diesen Vorgang auch so nennen? Aus welchem Jahrzehnt stammt diese Wendung? Siebziger? Frühe Achtziger? Keinen Plan. Und wieso ist es so ein sensationell unangenehmer Begriff? Ich mutmaße einmal, dass Leute, die sich öfter mal festquatschen, Weichspüler benutzen und zur Brigitte.de-Community gehören. Sportwissenschaftler mit Schwerpunkt Reha lassen, glaube ich, auch nichts anbrennen in Sachen sich festquatschen. Ebenso ownzone-Guides und Hundezüchter. Wer sich indes bestimmt eher überhaupt nicht irgendwo festquatscht ist z.B. Volker Perthes von der Stiftung Wissenschaft und Politik. Nur so als Beispiel, zur Veranschaulichung. Bevor ich mich hier jedoch vollends, nein, nicht festquatsche, sondern verzettele, verabschiede ich mich. Muss mich zurückziehen, um mich in Sektlaune zu versetzen. Wegen Silvester morgen.
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