For Your Eyes Only
Warum ist es noch mal gut, sich anti-zyklisch zu verhalten?
Vor einigen Jahren, ich glaube so um die Jahrtausendwende herum, konnte man das
überall lesen. Ob bei der Studienwahl oder beim Spekulieren an der Börse, wenn
man nicht anti-zyklisch agiert, kann man gleich alles vergessen und endet als
Modernisierungsverlierer. Ist das immer noch so? Gilt das noch? Wenn ja, möchte
ich heute einmal ganz anti-zyklisch über James Bond reden: Der letzte
Bond-Film, „Skyfall“, ist ja schon wieder Schnee von gestern und der nächste
kommt erst im Herbst 2015 in die Kinos.
Niemand redet derzeit über James Bond, ich allerdings schon. Anti-zyklisch is
the key!
Stand der Dinge: Das Drehbuch für den vierundzwanzigsten 007
ist wohl fertig, Sam Mendes soll erneut Regie führen und angeblich wurde Penélope
Cruz als Bond-Girl angefragt, die ja mit Javier Bardem verheiratet ist, der im
letzten Bond den Bösewicht gespielt hat (beziehungsweise den
Bond-Villain, wie wir Double-O-Seven-Experten sagen). Penélope Cruz wäre
übrigens mit ihren 40 Jahren das älteste Bond-Girl aller Zeiten, aber da 50 ja
das neue 30 ist, ist sie mit genaugenommen also 20 Jahren im perfekten
Bond-Girl-Alter.
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Ms Büro in "For Your Eyes Only"/"In tödlicher Mission". Säuregrün an der Wand und vier schicke Telefone auf dem Tisch. Das vordere zählt nicht, das ist nur ein Hausapparat, glaube ich. |
Völlig offen ist indes die Frage nach dem Bond-Gegenspieler.
Wer soll diese Rolle im neuen James-Bond-Film übernehmen? Die besten Bond-Bösen
werden von Deutschen gespielt, so viel steht schon mal fest (oder natürlich von
Österreichern als so eine Art Ersatz-Deutsche) – man denke hier bitte an Gert
Fröbe als Auric Goldfinger in „Goldfinger“, Curd Jürgens als Karl Stromberg in „Der
Spion, der mich liebte“ sowie Lotte Lenya als Rosa Klebb in „Liebesgrüße aus
Moskau“. Und nicht zu vergessen: Klaus Maria Brandauer als Maximilian Largo in
dem nicht autorisierten „Feuerball“-Remake „Sag niemals nie“. Diese Reihe, Lotte
Lenya – Gert Fröbe – Curd Jürgens – Klaus Maria Brandauer, kann eigentlich nur
eine logische Fortsetzung haben, nämlich Christoph Waltz. Auf den ersten Blick! Denn so sehr ich
Christoph Waltz als Bond-Bösewicht begrüßen würde, scheint mir diese Besetzung
fast schon ein bisschen zu auf der Hand liegend, zu mainstreamig, und je länger ich
darüber nachdenke, desto klarer wird mir, dass es nur einen geben kann, der den
nächsten Bond-Gegenspieler adäquat verkörpern kann: Helge Schneider.
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