Schuhe
Schuhe. Nicht ganz einfach, darüber zu schreiben! Ich möchte sogar behaupten, über Schuhe zu schreiben ist so schwer wie deutsche Schauspieler nicht müde werden zu sagen, dass es ist, eine komische Rolle zu spielen: nämlich extrem schwer und fast nicht zu meistern. Eine komische Rolle zu spielen sei das Schwierigste überhaupt, habe ich erst wieder am Wochenende in der Februarausgabe der „Interview“ gelesen. Genauso ist es mit dem über Schuhe Schreiben. Über Blusen schreiben ist hingegen relativ simpel – ob es so simpel ist wie ernste Rollen spielen, kann ich nicht sagen bzw. ob ernste Rollen spielen überhaupt einfach ist, das stand da nicht.
Der Grund, warum es so schwer ist, über Schuhe zu schreiben:
Schuhe werden von den falschen Leuten vereinnahmt. Beispielsweise von Leuten, die
Sachen sagen wie „Eine Frau kann niemals genug Schuhe haben“. Kann sie wohl!
Eine Frau kann sogar zu viele Schuhe haben, siehe Imelda Marcos.
Weil ich unter allen Umständen vermeiden möchte, in die Nähe
von Leuten gerückt zu werden, die solche und noch mehr abzulehnende und
unlustige Sachen wie z.B. „I believe in a woman’s right to shoes“ sagen, tu ich
immer so, als ob mir Schuhe nicht nur piepegal, sondern sogar schnurzpiepegal
sind. Aber Euch, den lieben Leserinnen und Lesern meines Geheimblogs kann ich
es ja gestehen: Ja, ich liebe meine Schuhe – und trotzdem würde ich niemals „Give
a girl the right shoe and she can conquer the world“ sagen. Ich würde es ja
noch nicht einmal denken!
Meine Schuhsammlung
Meine derzeitigen Winterstiefel, ungeputzt, von Accessoire Diffusion –
einer dieser seltsamen, hier völlig unbekannten französischen Marken, die das
Lafayette immer mal wieder im Angebot hat, die dann aber irgendwann aus dem
Sortiment verschwinden. Das Leder dieser Schuhe ist dick, aber zugleich sehr
weich, ich mag die drei Schnallen und diese Farbe irgendwo zwischen mauve,
taupe, montblanc und grau. Fun Fact: Stelle gerade fest, dass die Stiefel auf der Internetseite des Herstellers doch recht günstig sind im Vergleich zu dem Heidengeld,
das ich im Lafayette bezahlt habe.
Ah, meine gelben Glitzerballerinas mit dem kleinen Geheimnis:
Sie sind innen mit rosafarbenem Leder gefüttert! Seither ist rosa und gelb eine
meiner liebsten Farbkombinationen.
Diese Schuhe habe ich einmal für sechs Euro in einem dieser
Trödelgeschäfte in der Urbanstraße gekauft. Made in Italy, cuoio vero. Leider
kann man die Marke nicht mehr erkennen, ich rede mir aber ein, dass sie von
Gucci sind, denn ich bin mir sicher, dass Gucci Ende der Siebziger, Anfang der
Achtziger solche Treter hatte. Woher ich weiß, dass diese Schuhe aus den späten
Siebzigern stammen? Ganz einfach: Als ich die Grundschule besuchte, tauchten einmal
zwei neue Kinder in der Schule auf. Mandy und Michael aus der DDR. Michael war
bei mir in der Klasse, Mandy ein bisschen jünger. Mandy trug ziemlich bald
Schuhe in genau diesem Stil. Fand ich damals schon toll und jetzt habe ich selbst
welche. Vielleicht sogar die originalen von Mandy? Wohl kaum. Größe 39 in der
dritten Klasse, nein, das hatte Mandy nicht.
Ein Schuh gemacht für Leute, die sich nicht für das Golfspielen
interessieren, aber der Golfästhetik einiges abgewinnen können. Also für mich. Fun
Fact: Dieses Paar Schuhe habe ich nicht im Lafayette, sondern in dem Laden
neben dem Lafayette gekauft.
Hoffentlich kommen Plateauschuhe nicht so bald wieder aus
der Mode. Schließlich sind Wedges, wie man sie ja auch nennt, für mich die
einzige Möglichkeit, ab und zu mal hohe Schuhe zu tragen.
Weiße Schuhe mit aufgemaltem Brogues-Lochmuster. Schön und
witzig zugleich. Diese Schuhe sind der Grund für meine unbeirrbare Sympathie
für Robert Clergerie. Auch wenn ich Kollektion um Kollektion doof finde, gehe
ich doch nicht selten ins Lafayette, um zu schauen, ob es etwas Schönes von
Robert Clergerie gibt. Ganz ähnlich geht es mir übrigens mit Stephane Kélian.
Fehlt nur noch Charles Jourdan in diesem Kleeblatt oder Dreiergespann!
Rote Schnürstiefelchen.
Zalo-Slipper von Galo. Erinnern mich a) an die Outfits von
Higgins aus Magnum und tragen mich b) laut Hersteller effortlessly from the the
day into the evening.
Und zum Schluss: Mein Beitrag zum Thema Turnschuhromantik.
0 Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
<< Zurück