Harlekine, Pierrots und Pantomimen
Ich habe ein heimliches Faible für
Harlekine, Pierrots und Pantomimen und frage mich, warum dieses Rauten-Kragen-Leggings-Triumvirat zwar in der Kunst eine recht große,
in der Mode aber so gut wie keine Rolle spielt.
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Ihren letzen großen
Moment hatten Harlekine, Pierrots und Pantomimen in den Achtzigern: Sängerinnen trugen T-Shirts mit schwarz-weißem Rautenmuster,
New-Wave-Cafés hießen Harlequin, ständig schaute man sich den Film
„Kinder des Olymp“ an, der Flakon des Parfums, das mir meine
italienische Gastschülerin mitbrachte, hatte die Form eines
Pierrots, außerdem war ich Teil der Pantomime-AG, mit der wir
es mit unseren schwarzen Ganzkörpergymnastikanzügen, den schwarzen
Ballettschläppchen und unseren weißgeschminkten Gesichtern im
Rahmen eines Jugendtheaterfestivals immerhin bis zu einem Auftritt in
der Stuttgarter Liederhalle brachten. Stichwort Samy Molcho. Die New
Romantics, so hießen die Waver im englischsprachigen Raum, schafften
es in Form von Duran Duran, The Human League und Boy George bis in
die Hitparaden. Referenzpunkt für alle New-Romantics-Stilfragen ist
und bleibt aber „Fade To Grey“ von Visage.
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Meine Prognose: Die Zeit ist reif für die Rückkehr der Harlekine, der Pierrots und der Pantomimen. Warum? Erstens: New Wave/New Romantic ist eine der wenigen 80er-Jugendkulturen, die noch nicht in der Mode zitiert wurden (möglicherweise auch, weil Stilelemente der New Romantics von der Gothic-Szene aufgenommen wurden, die es ja immer noch gibt). Zweitens: Der Look war bis vor fünf Minuten noch total uncool; conditio sine qua non, um wieder hip zu werden. Meine These: Hedi Slimane bringt für Céline die New Romantics zurück. You heard it here first.
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Labels: Confessions of an artsy girl, schminkere schminko schminksi schminktum, Wenn heimliche Fashionbloggerinnen zu sehr lieben
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