5. Januar 2021

Das schwarze Samtjäckchen mit den goldenen Knöpfen

Der dritte Teil des Paten, darüber ist sich die ganze Welt einig, ist völliger Schrott. Als der Film Ende 1990 erschien, war die Enttäuschung so unendlich groß, dass auch 24 Jahre später noch Zeitungsartikel mit dem Titel „Stop hating on The Godfather Part III“ erschienen. Ein Kritikpunkt war der unlogische Plot, den Todesstoß aber – so die einhellige Meinung – haben die nicht vorhandenen Schauspielkünste von Sofia Coppola dem Film versetzt.

Stimmt schon, so toll ist Sofia Coppola als Mary Corleone, Tochter des Paten, nicht. Aber mit viel gutem Willen kann man ihrer Darstellung zugutehalten, dass anstrengende, unbeholfene Teenager nicht nur in echt, sondern auch im Film ziemlich peinlich sind, und sich darauf konzentrieren, was wirklich toll ist, nämlich die Garderobe von Mary Corleone.

Zum Glück ist es den Filmverantwortlichen ziemlich egal, dass der Film 1979 spielt. Die Ausstattung, die Outfits, die Looks – das alles ist hundertprozentig 1989/1990: Viel Samt, Brokat und Jacquard, viel Bordeaux und warmes Goldgelb, viel Schwarz und viel Paisleymuster. Klamottentechnisches Highlight ist das schwarze Samtjäckchen mit den goldenen, broschenartigen Knöpfen, das Mary Corleone in der legendären Gnocchi-Szene mit Vincent Mancini trägt:

The Godfather Part III, Der Pate Teil III
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Von wem die Jacke stammt, konnte ich nicht herausfinden, aber mein Fashion-Fachwissen sagt mir: Das ist doch die Handschrift von Franco Moschino! Ich untermauere diese Behauptung mit dem Bild einer Moschino-Jacke aus der Couture-Kollektion Herbst/Winter 1989/1990. 

Moschino
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Mein Fashion-Fachwissen sagt mir außerdem, dass ich eine solche Corleone-Coppola-Jacke brauche.

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