23. April 2006

Bericht aus Italien

Wenn man nach einigen Jahren wieder einmal nach Italien reist, stellt man fest:
* Nach wie vor hat der dunkelblaue Herrenpullover nirgendwo einen so hohen Stellenwert wie in Italien - aber Vorsicht: nur Rundhals- niemals V-Ausschnitt.

* Ein Umdenken in der Bettdecken- bzw. Bettbezugspolitik hat leider immer noch nicht stattgefunden. Hier herrschen geradezu verkrustete Strukturen.

* Das Mountainbike ist ein besonders bei Rentnern beliebtes Fortbewegungsmittel (Stichwort Strandpromenade).

* Immer wieder schön im Frühling: Die friedliche Koexistenz von Bikinis (Touristen) und Wintermänteln (Einheimische).

* Auch in Italien werden die Jeans unten wieder eng. Da der jugendliche Italienbewohner aber ganz genau um die Wankelmütigkeit der Mode weiß, kauft er sich nicht etwa wegen dieser Modetorheit neue Hosen, nein, die alten Bootcut-Jeans werden mit Sicherheitsnadeln sorgfältig hinten an der Wade eng gemacht.

* Extrem schön ist Portofino, gruselig dagegen die people, die dort rumlaufen: Möchtegern-Herrenmenschen mit Jeep und den dazugehörigen Goldbratzen. Was u.a. damit zusammenhängt, dass es in Portofino genau fünf Geschäfte gibt: Cartier, Missoni, Hermes, LV und Gucci. Oder war es Versace? Oder Dolce? Egal - so genannte Erste-Welt-Läden eben.

Übrigens: Demnächst erscheint der neue Videoclip eines mir leider nicht bekannten italienischen Schlagersängers. Das Video wurde im mercato orientale in Genua gedreht. Die Frau mit dem Sonnenbrand auf der Nase, die im Hintergrund angestrengt versucht, der Marktfrau ihre Wünsche zu kommunizieren, dit bin icke.

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