14. Oktober 2007

Rogers High School, 1981

Liebe Leserin, lieber Leser, ich grüße Sie – landauf, landab – und heiße Sie recht herzlich hier in meiner kleinen Parallelwelt willkommen. Heute erstens mit einigen Einblicken in meine personality und zweitens mit einem feature zum Thema

Musik --> Popmusik --> Indie Pop.

Was das ist? Keine Ahnung. Indie Pop heißt manchmal auch Post Punk und ist, weil es sich um Popmusik handelt, das Gegenteil von Rockmusik. Rock und Pop gehen nicht zusammen, deswegen gibt es auch die Jugendzeitschrift Poprocky nicht mehr. Pop und Rock in einem Heft --> völlig falsches Konzept. Ich habe sowieso nie verstanden, wieso manche Leute auf einer Opposition zwischen Pop und Punk bestehen. Zumindest in meiner kleinen, heilen Welt ist Punk ein Teil von Pop und beide stehen der Rockmusik, Achtung, diametral gegenüber. Der Unterschied von Pop und Indie Pop liegt im Bekanntheitsgrad. Pop-Bands haben eine große, Indie Pop-Bands eine kleine Fangemeinde. So. Die Fronten sind geklärt.

Wer Indie Pop sagt, muss auch Throwing Muses sagen, und ich bin dem Vater von Kristin Hersh sehr dankbar, dass er von Atlanta nach Newport, Rhode Island, zog, sodass seine Tochter an der dortigen Rogers High School alsbald ihre zukünftige Stiefschwester Tanya Donelly kennen lernen und mit ihr die Throwing Muses gründen konnte (mir wird immer ganz flau, wenn ich bedenke, was alles hätte NICHT passieren können, wenn nur Details bestimmter Lebensabläufe anders gewesen wären).

Die Legende also will es, dass Kristin Hersh 1981 mit ihrer Schwester Tanya Donelly die Throwing Muses gründete. Neuere Forschungen haben übrigens ergeben, dass die Throwing Muses schon immer Throwing Muses hießen, und nicht etwa The Muses oder Kristin & The Muses. Außerdem vermeldet die Legende ein Demotape (The Doghouse Cassette) mit einem number-one college radio hit (Sinkhole) im Jahre 1984. Es folgen einige LPs mit u.a. den schönen Titeln Hunkpapa, The Fat Skier und The Real Ramona. Hier kann man sich Counting Backwards, ein sehr Throwing Muses-typisches Lied, anhören und -sehen (links Kristin Hersh, rechts Tanya Donelly).

1991 stieg Tanya Donelly bei den Throwing Muses aus, um zunächst bei den damals noch nicht besonders bekannten The Breeders mitzumachen: Safari ist eines meiner Lieblingslieder und besonders mag ich die konzentrierte Art des Donellyschen Gitarrenspiels (zweite von links). Ob es für oder gegen Tanya Donelly spricht, dass den Breeders nach ihrem Weggang mit Cannonball der große Durchbruch gelang, vermag ich nicht zu beurteilen. Ich grüble jedoch darüber nach, ob es eventuell etwas zu bedeuten hat, dass Kim Deal in dem Canonball-Video denselben, ich betone: denselben, tannengrünen Anzug anhat, den Tanya Donelly im Safari-Video trägt.

Anyway, nach dem kurzen Breeders-Intermezzo gründete Tanya Donelly eine neue Band namens Belly. Feed The Tree war seinerzeit eine Art Hit. Heutzutage wandelt Tanya Donelly auf, Achtung, Solopfaden. Hier The Bright Light.

Ich bin keine große Freundin des age-appropriaten Verhaltens. Es gibt gewiss Ausnahmen, aber in den meisten Fällen, finde ich, sollte man unabhängig vom Alter das tun, was man tun möchte. Dass Kristin Hersh (41) mit ihrer neuen Combo 50 Foot Wave prima Post Punk Musik macht, finde ich dementsprechend mehr als super.

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1 Kommentare:

Anonymous Anonym

Unglaublich, was Sie alles wissen, Frau Rosine bzw. recherchieren!(?)
Ich bin immer wieder baff erstaunt, wenn ich hier "vorbeilese".

20. Oktober 2007 um 18:07  

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