Broschen
Es mehren sich die Zeichen, dass Broschen wieder in Mode
kommen – siehe die aktuelle Prada-Kollektion, in der die Brosche geradezu ein
center piece darstellt!
Es ist eben nur ein kleiner Schritt von der in der aktuellen
Gucci-Kollektion gehypten Schluppenbluse zur Brosche, denn beiden fashion items
haftet etwas Tantiges oder gar Großtantiges, mithin also etwas Madamiges an.
Ich persönlich begrüße das sehr, schließlich mochte ich den Großtanten-Look
schon immer und manchmal greife ich sogar zu dem Hochglanzmagazin mit dem
vielversprechenden Titel Madame, in der Hoffnung, dort ausschließlich Tanten-Themen
verhandelt zu sehen. Aber nein, es steht in der Madame leider das gleiche drin
wie in allen high-end-Modezeitschriften.
Broschen scheinen mir ein seltsames Zwischending zu sein –
weder Schmuck noch Accessoire: Während Ringe, Ketten, Ohrringe und Armreifen
direkt am Körper getragen werden, heftet man Broschen wie Orden an Kleidung. Zählt man Broschen also
besser wie Taschen, Handschuhe und Schals zu den Accessoires? Nein, denn dafür sind
sie nicht essentiell genug. Wer braucht schon Broschen? Kann man sich
vorstellen, dass Ketten und Ringe, Schals und Handschuhe jemals out sind? No
way! Das Schicksal der Brosche aber ist es, immer mal wieder für einige Jahre
in der Versenkung zu verschwinden bzw. unter dem Mode-Radar hindurch zu fliegen. Denn Omas, Großtanten und alle anderen feinen alten Damen tragen Broschen selbstverständlich auch dann, wenn sie nicht en vogue sind – schließlich machen Broschen ihren signature
look aus!
Meine kleine Broschensammlung |
Den letzten großen Moment hatten Broschen um die
Jahrtausendwende, meine ich mich zu erinnern, und zwar gleichzeitig mit
Cordhosen, die danach ebenfalls vom Erdboden verschwunden sind (korrigiert mich, wenn ich falsch liege). Bilden
Cordhosen und Broschen womöglich eine Schicksalsgemeinschaft und lautet die
logische Fortsetzung der Begriffsreihe Schluppenbluse und Brosche vielleicht Cordhose? Ich
hoffe es sehr, denn seit einigen Tagen gelüstet es mich nach einer senfgelben
Cordhose, die es aber derzeit noch nirgendwo zu kaufen gibt.
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6 Kommentare:
In meiner Erinnerung gehört zur Cord(samt)hose die emailiierte Brosche ... und was ist aus den Cordschuhen der siebziger Jahre geworden? Sind sie jemals wieder aufgetaucht?
Richtig, in den Siebzigern hat man von CordSAMThosen gesprochen und Emaille-Broschen waren Pflicht! Als die Cordhosen Ende der 90er wieder aufkamen, waren die Cordstoffe auch nicht mehr so griffig und samtig wie in den 70ern. Damals war H&M *der* Cordhosen-Dealer und wenn man heute mal auf die Internetseite von H&M schaut: Fehlanzeige! Noch sind die Dinger also total out. Aber nicht mehr lange, glaube ich! Wohingegen Cordschuhe wahrscheinlich eine eher schlechte Prognose haben - aber man weiß ja nie ... Mode!
Hier noch ein Bild von Carolyn Bessette-Kennedy, der Stilikone der späten Neunziger, in ihrer Lieblingscordhose.
Und in dem dazugehörigen Vogue-Artikel wurde bereits im Januar ein mögliches Wiederaufleben der Cordhose diskutiert!
Auch nie mehr aufgetaucht sind meines Wissens die Hosen mit den etwas breiteren Cordrillen, ich glaube man nannte sie auch Breitcordhosen...
... Obwohl es mich nicht überraschen würde, in bestimmten Ecken Berlins jungen Menschen zu begegnen, die Breitcordhosen oder Cordschuhe tragen.
Um nichts in der Welt würde ich mich von meinen heissgeliebten ( und wie ich finde supercoolen) Breitcordhosen trennen!! Und Broschen? Mindestens 5 in ständigem Einsatz ! Zibebe, auf zu einem neuen hashtag: Broschensituation! Ich bin dabei;)
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