17. November 2015

Broschen

Es mehren sich die Zeichen, dass Broschen wieder in Mode kommen – siehe die aktuelle Prada-Kollektion, in der die Brosche geradezu ein center piece darstellt!


Es ist eben nur ein kleiner Schritt von der in der aktuellen Gucci-Kollektion gehypten Schluppenbluse zur Brosche, denn beiden fashion items haftet etwas Tantiges oder gar Großtantiges, mithin also etwas Madamiges an. Ich persönlich begrüße das sehr, schließlich mochte ich den Großtanten-Look schon immer und manchmal greife ich sogar zu dem Hochglanzmagazin mit dem vielversprechenden Titel Madame, in der Hoffnung, dort ausschließlich Tanten-Themen verhandelt zu sehen. Aber nein, es steht in der Madame leider das gleiche drin wie in allen high-end-Modezeitschriften.

Broschen scheinen mir ein seltsames Zwischending zu sein – weder Schmuck noch Accessoire: Während Ringe, Ketten, Ohrringe und Armreifen direkt am Körper getragen werden, heftet man Broschen wie  Orden an Kleidung. Zählt man Broschen also besser wie Taschen, Handschuhe und Schals zu den Accessoires? Nein, denn dafür sind sie nicht essentiell genug. Wer braucht schon Broschen? Kann man sich vorstellen, dass Ketten und Ringe, Schals und Handschuhe jemals out sind? No way! Das Schicksal der Brosche aber ist es, immer mal wieder für einige Jahre in der Versenkung zu verschwinden bzw. unter dem Mode-Radar hindurch zu fliegen. Denn Omas, Großtanten und alle anderen feinen alten Damen tragen Broschen selbstverständlich auch dann, wenn sie nicht en vogue sind – schließlich machen Broschen ihren signature look aus!

Meine kleine Broschensammlung


Den letzten großen Moment hatten Broschen um die Jahrtausendwende, meine ich mich zu erinnern, und zwar gleichzeitig mit Cordhosen, die danach ebenfalls vom Erdboden verschwunden sind (korrigiert mich, wenn ich falsch liege). Bilden Cordhosen und Broschen womöglich eine Schicksalsgemeinschaft und lautet die logische Fortsetzung der Begriffsreihe Schluppenbluse und Brosche vielleicht Cordhose? Ich hoffe es sehr, denn seit einigen Tagen gelüstet es mich nach einer senfgelben Cordhose, die es aber derzeit noch nirgendwo zu kaufen gibt.

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6 Kommentare:

Anonymous Pippolina

In meiner Erinnerung gehört zur Cord(samt)hose die emailiierte Brosche ... und was ist aus den Cordschuhen der siebziger Jahre geworden? Sind sie jemals wieder aufgetaucht?

21. November 2015 um 23:57  
Blogger ROSINE

Richtig, in den Siebzigern hat man von CordSAMThosen gesprochen und Emaille-Broschen waren Pflicht! Als die Cordhosen Ende der 90er wieder aufkamen, waren die Cordstoffe auch nicht mehr so griffig und samtig wie in den 70ern. Damals war H&M *der* Cordhosen-Dealer und wenn man heute mal auf die Internetseite von H&M schaut: Fehlanzeige! Noch sind die Dinger also total out. Aber nicht mehr lange, glaube ich! Wohingegen Cordschuhe wahrscheinlich eine eher schlechte Prognose haben - aber man weiß ja nie ... Mode!

22. November 2015 um 10:37  
Blogger ROSINE

Hier noch ein Bild von Carolyn Bessette-Kennedy, der Stilikone der späten Neunziger, in ihrer Lieblingscordhose.

Und in dem dazugehörigen Vogue-Artikel wurde bereits im Januar ein mögliches Wiederaufleben der Cordhose diskutiert!

22. November 2015 um 10:59  
Anonymous Pippolina

Auch nie mehr aufgetaucht sind meines Wissens die Hosen mit den etwas breiteren Cordrillen, ich glaube man nannte sie auch Breitcordhosen...

22. November 2015 um 18:15  
Anonymous Pippolina

... Obwohl es mich nicht überraschen würde, in bestimmten Ecken Berlins jungen Menschen zu begegnen, die Breitcordhosen oder Cordschuhe tragen.

22. November 2015 um 18:18  
Anonymous Manufacta

Um nichts in der Welt würde ich mich von meinen heissgeliebten ( und wie ich finde supercoolen) Breitcordhosen trennen!! Und Broschen? Mindestens 5 in ständigem Einsatz ! Zibebe, auf zu einem neuen hashtag: Broschensituation! Ich bin dabei;)

12. Januar 2016 um 04:12  

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