25. Mai 2017

Bericht aus Venedig und aus Triest

Sackkarren in allen Farben, Formen, Größen und Variationen, Müllboote, DHL-Boote, Vaporettos, Handwerkerboote, Rettungsboote – Venedig ist ein Paradies für Logistikliebhaber und man kann Stunden damit zubringen, sich immer komplexere Transportszenarien auszudenken und sich zu fragen, mit welch findiger Lösung die Lagunenstadtbewohner wohl aufwarten. Vaporettofahren macht einen Heidenspaß und ich bin der Meinung, die EU-Behörden in Brüssel sollten allen EU-Mitgliedsstaaten vorschreiben, dass dieser spezielle Grünton, für den es sowieso noch keinen richtigen Namen gibt (ich spreche von Grünspangrün, manche nennen diesen Ton auch Säuregrün) und in dem die Innenausstattung der Vaporettos gehalten ist, ab jetzt für alle verbindlich Vaporettogrün heißt:


Die Venezianer sind nicht nur transportbesessen, sie sind auch hundeverrückt; wobei dies auch für die Triestiner und möglicherweise für ganz Italien gilt. Ohne Hund braucht man sich eigentlich überhaupt nirgendwo blicken zu lassen, wenn man bella figura machen möchte. Besonders beliebt sind diese kleinen weißen Exemplare und ich weiß auch, wieso – ein Besuch in der Galleria Franchetti im Ca' d'Oro brachte Aufschluss. Dort hing folgendes, ich vermute aus den Uffizien ausgeliehenes Bild des italienischen Renaissancemalers Dosso Dossi ("Allegoria di Ercole"):


Genau mit so einem Hund (oder zweien oder dreien) rennt nicht nur ganz Venedig und ganz Triest, sondern wahrscheinlich halb Italien durch die Gegend! Um welche Hunderasse es sich handelt, weiß ich nicht, ich nenne diesen Hund jedenfalls Italiens Antwort auf den Deutschen Schäferhund.

Und was wäre Italien, ginge man nicht mit einer Style-Inspo nach Hause? Meine kommt von Flavio Briatore, der in einer TV-Talkshow auf La7, in die ich zufällig reingeschaltet hatte, mit folgender Äußerung für Aufruhr sorgte: "Chi cerca lavoro lo trova, altri mangiano spaghetti con la mamma", was wohl in etwa "Wer Arbeit sucht, findet sie auch, alle anderen essen Spaghetti mit Mama" heißt. Ich verfolge nicht, was Flavio Briatore macht, und so ist es mir auch entgangen, dass er nicht mehr seine Signature-Brille mit den blauen Gläsern trägt, sondern dieses Hammermodell:


Genau so eine Brille brauche ich! Und wenn man wählen muss zwischen arbeiten und Spaghetti essen mit Mama, ist ja wohl klar, wie die Entscheidung auszufallen hat.

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