15. November 2017

How to dress like Higgins

Oh. My. God. Higgins ist tot! Nein, natürlich nicht. Higgins lebt! Und nun, nachdem sein Darsteller John Hillerman letzte Woche gestorben ist, ist es unsere Pflicht, Higgins unsterblich zu machen –
indem wir uns Higgins zum Stilvorbild nehmen.

Jonathan Quayle Higgins III. hat genau vier signature looks. Der erste ist sein Tropen- oder Safarianzug, wahlweise mit langen oder kurzen Hosen (dann mit Kniestrümpfen). In diesem Outfit nimmt Higgins alle Aufgaben wahr, die er als Majordomus von Robin Masters Anwesen wahrnehmen muss: Beispielsweise die Pflege der Bougainvillea oder des Rasens, der nur dem ungeübten Auge wie ein gewöhnlicher Vorstadtrasen erscheint: Es handelt sich vielmehr um einen kunstvoll gemischten Teppich aus Bahia, Kentucky-Blaugras und Afrikanischem Zoysia!

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Higgins Safarianzug ersetzen wir durch einen Anzug von F.R.S. mit inkorporiertem Tropenfeeling – schließlich leben die wenigsten von uns auf Hawaii. Dazu die legendären Gucci-Tennissocken und die Wallabees von Clarks, wahlweise gehen auch die Desert Boots.

Der zweite signature look von Higgins besteht aus einem dunkelblauen Club-Blazer mit Goldknöpfen, hellen Hosen und einer gestreiften Krawatte. Dieses Outfit trägt Higgins in Situationen mit semi-formellem Charakter: Beispielsweise als Stellvertreter von Mr. Masters im Vorstand des King Kamehameha Clubs, als Mitglied im Vollblutzüchterverband von Hawaii, als Vizepräsident ehrenhalber im Yachtclub, als Leiter des Einkaufskomitees der Société du Vin, als Vorsitzender des Britischen Seemannfonds, als Vorsitzender der Gesellschaft für unterprivilegierte Kinder, als Mitglied bei den Anglo-polynesischen Gelehrten der See, als Vorsitzender der Englischen Gesellschaft der Sandwich-Inseln, als Mitglied der Historischen Gesellschaft der Aloha, als Ehrenvorsitzender der Söhne des Empire, als Vorsitzender des Vereins zur Rettung des dreiteiligen Palolowurmes, als Mitglied im anglo-franco-hawaiianischen Veteranenverein sowie als Mitglied des anglo-polynesischen Wohlfahrtsvereins.

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Unser Club-Blazer trägt nicht wie der von Higgins das Abzeichen des Yorkshire Regiments, sondern stammt von Dries van Noten; die gestreifte Krawatte ersetzen wir durch eine Seidenhalstuch und mit einem hellblauen Hemd von Balenciaga, einer weiten hellen Hose und den weißen Gucci-Loafern sind auch wir für alle gesellschaftlichen Tagesereignisse gerüstet.

Ganz selten ist Higgins einmal krank; wenn dies der Fall ist oder wenn er zusammen mit den Dobermännern Zeus und Apollo eine der weniger bekannten Verdi-Opern anhören möchte, trägt Higgins seinen Hausmantel:

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Natürlich ist Higgins auch abends angemessen gekleidet: Bei zwanglosen Abendessen auf dem Anwesen mit dunklem Samtblazer und Halstuch, bei formellen Anlässen im dinner jacket:

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Zu dem Tom-Ford-Jackett tragen wir ein weißes T-Shirt und Leder-Leggings. Ob es diese sagenhaften weinroten Gucci-Stiefeletten im Gucci-Store auf der Kalakaua Avenue in Waikiki gibt? Oder in dem auf dem Ala Moana Boulevard? Diese Frage muss unbeantwortet bleiben, genau wie die Frage, ob Higgins in Wirklichkeit Robin Masters ist.

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