Kleiderbügel
Kleiderbügel! Wer liebt sie nicht? Zunächst möchte ich
jedoch über ein anderes, mit den Kleiderbügeln eng verwandtes Thema sprechen:
Kleidermotten. Ich will nicht sagen, dass ich Motten hasse, das nicht, eher
fühle ich mich ihnen hilflos ausgeliefert. Manchmal schrecke ich nachts
schweißgebadet aus dem Schlaf hoch, voller Sorge, Motten könnten meine wertvollen
Kaschmirpullis aufessen. Da hilft es mir auch nicht weiter, dass Motten bereits
in altassyrischen Keilschrifttexten erwähnt werden und somit zu den ältesten
Begleitern des Menschen gehören. Tradition ja, aber bitte mit Augenmaß!
Bevor ich nun endlich zu unserem eigentlichen Topic, den
Kleiderbügeln, komme, ganz kurz noch etwas zum Thema Kleiderschränke. Ich
kannte einmal eine Person, deren erklärtes Lebensziel es war, einen begehbaren
Kleiderschrank zu besitzen, und auch ich habe, als sich mir die Möglichkeit
bot, zugegriffen und mir einen begehbaren Kleiderschrank zugelegt beziehungsweise
ein Ankleidezimmer eingerichtet. Es schadet nichts, habe ich mir gedacht – auch
und gerade als heimliche Fashionbloggerin – einen begehbaren Kleiderschrank im
Portfolio zu haben. Ich möchte an dieser Stelle aber nicht unerwähnt lassen,
dass Motten begehbare Kleiderschränke als eine Art Einladung zur
Selbstbedienung auffassen.
Doch nun zurück zu den Kleiderbügeln. Vorab möchte ich
allerdings folgendes zur Diskussion stellen: Wenn bald tout le monde nur noch
Billigstrickpullis aus Polyester von Primark kauft, wovon werden sich die
Motten dann ernähren? Werden Motten bald vom Aussterben bedroht sein? Oder
gehören Motten doch zu diesen irre anpassungsfähigen Viechern wie beispielsweise Ratten
und Krähen? Werden sie ihrem Ruf als evolutionärem Erfolgsmodell gerecht und stellen einfach ihre Ernährung um? Irgendwo meine ich gelesen
zu haben, dass sich manche Motten bereits an Pullis heranmachen, die aus 50% Wolle
und 50% Kunstfaser bestehen. Verrückte Welt!
Aber wir wollten ja eigentlich über Kleiderbügel sprechen,
sorry! Ganz kurz muss ich jedoch noch dies dazwischenschieben: Wenn man eine
Motte zwischen den Fingern zerquetscht, bleibt nichts anderes übrig als
hauchfeiner, goldfarbener Staub. Das nur als kleiner Hinweis an alle
Alchemistinnen und Alchemisten unter meinen Lesern – versucht doch mal aus
Motten anstatt aus Stroh Gold herzustellen, wer weiß!
Was ich aber eigentlich sagen wollte: Alte Kleiderbügel mit
Aufschriften wirken enorm fantasieanregend auf mich und triggern in meinem Kopf
ganze Familiengeschichten, -epen und -tragödien, und zwar in Isabel
Allendeschem Ausmaße. Geht es Euch ähnlich?
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