Socken und Schuhe
Über Socken schreibe ich hier nicht das erste und sicher
auch nicht das letzte Mal, das steht schon mal fest. Auch über Schuhe habe
ich mich schon an der ein oder anderen Stelle geäußert. Ein Novum hingegen ist,
dass ich in diesem Blogpost das Thema Socken UND Schuhe erörtern möchte –
gleichzeitig!
Eine Erscheinung, die einerseits schon seit längerem in
der einschlägigen Literatur, auf Fashionblogs und von bestimmtem Modehäusern propagiert
wird, die es andererseits aber niemals in den Mainstream schaffen wird, ist die
Kombination Socken plus offene Schuhe. Zu zementiert ist die Beziehung zwischen
dem Signifikanten „Socken in offenen Schuhen“ mit dem Signifikat „Stilloser
deutscher Tourist“!
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Links oben: Leandra Medine, links unten: Fendi, Mitte: Sherry Shen, rechts: Marni |
Dieser Sachverhalt ist natürlich auch der Grund dafür, dass
die Kombination von Socken mit offenen Schuhen in Modekreisen als ein Nonplusultra
gehandelt wird: Während der Mainstream aus Panik, wie ein Trottel ohne
Geschmack dazustehen, nur barfuß in seine Sandalen und Schlappen schlüpft, nimmt
der modetechnisch versierte Mensch genau dies zum Anlass, Socken in offenen
Schuhen zu tragen, um so Teil eines eingeweihten Fashion-Forward-Zirkels zu
werden. Natürlich nicht irgendwelche Socken und schon gleich gar nicht
irgendwelche Schuhe!
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Den Gucci-Gedanken konsequent zu Ende gedacht |
Während man also mit Socken in offenen Schuhen semiotisch permanent
auf dünnem Eis läuft, ist die Kombination von Socken mit geschlossenen Schuhen
völlig unproblematisch. Sind Socken in geschlossenen Schuhen etwa Signifikanten
ohne Signifikat, also reine Signifikanten? Wenn ich das nur wüsste! Die schwarzen
Netzsöckchen jedenfalls möchte ich als Reminiszenz an die Punkbewegung der späten
70er und frühen 80er verstanden wissen. Hintergrund: Ich habe die Memoiren von
Viv Albertine, der Gitarristin der Slits, gelesen!
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Schuhe: Marni |
Und wo wir schon bei Netzsöckchen sind: Warum nicht auch
Söckchen in Spitzen-Optik? In hell- bzw. vanillegelb?
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Schuhe: Marni |
Wusstet ihr eigentlich, dass Johnny Rotten, der Sänger der
Sex Pistols, seit vielen Jahren mit der Tochter des früheren Herausgebers des Berliner
Tagesspiegels, Franz Karl Maier, liiert ist? Und dass die Enkelin von Franz
Karl Maier, also die Tochter der Lebensgefährtin von Johnny Rotten aus erster
Ehe, die Sängerin der oben erwähnten Slits war? Ich wusste das nicht!
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Labels: Mythen des Alltags, Wenn heimliche Fashionbloggerinnen zu sehr lieben