Take Five
Ich muss Euch nicht erzählen, wer Leandra Medine ist. Ihr
alle kennt ihren Blog The Man Repeller, "a humorous website for serious
fashion", und schätzt die New Yorkerin wegen
ihrer witzigen Outfits und ihrer sagenhaften Layering-Skills. Mein Fangirltum in Bezug auf Leandra Medine geht sogar so
weit, dass ich ein Pinterest-Board mit dem Titel "Leandra Medine: unstoppably cool" angelegt habe, auf dem ich
zur Inspiration ihre Outfits sammle. Auch ich möchte unaufhaltsam cool sein!
Zumindest ab und zu.
Auf Youtube gibt es ein schon etwas älteres Video mit
Leandra Medine, ein „How To Wear“-Video, in dem es eigentlich um sogenannte
Statement-Pants geht, sie aber ganz zum Schluss in einem kurzen Satz das Geheimnis ihrer
legendären Outfits lüftet:
Ist das etwa der Trick, mit dem auch ich ein bisschen
Leandra-Feeling in meine Leben bringen kann? Does this really work? Ich werde
es für Euch testen und drei Outfits mit jeweils fünf favorite items nach
der Medine-Methode zusammenstellen!
(1) Givenchy-Turnschuhe
mit Paisley-Muster. Wenn ich die Dinger anhabe, gratulieren mir fremde
Menschen auf der Straße zu diesem tollen Besitz. Ich schwöre!
(2) Enge schwarze Hose, gekauft für kein Geld bei
Karstadt am Hermannplatz. Die Hose ist aus mehreren Gründen ein favorite item: Sie sitzt wie eine Eins, sie ist immer für
mich da, wenn ich nicht weiß, was ich anziehen soll, und sie zieht Schmutz
nicht etwa magisch an, sondern weist ihn geradezu magisch ab!
(3) COS-Kragen.
(4) Blau-weiß gestreifte Bluse von Polo/Ralph Lauren,
denn mal ehrlich: Wer liebt blau-weiße Streifen nicht?
(5) Neopren-Pulli von American Retro,
Hintergrundinfos hier.
Was meint ihr? Does this outfit really work?? |
Zweiter Versuch
(1) Marni-Schuhe, denn: "The Marni-woman is a rare breed."
(2) Blau-rot gestreifte Socken. Blau-rote Streifen
sind ja bekanntlich die Punks unter den Streifen.
(3) Jeansrock von Mads Nørgaard.
(4) Cacharel-Bluse. Seit ich einmal von meiner
Mutter eine Cacharel-Bluse aus den späten 70ern geerbt habe, die über und über
mit Herbstlaub bedruckt war, bin ich ein äußerst loyaler Cacharel-Fan.
(5) Barbour-Jacke.
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Dritter Versuch
(1) Geflochtene Schuhe von Yves Desfarge. Fun Fact: Es gibt in
Wien im 9. Bezirk einen Laden, der ausschließlich französische Schuhe verkauft, keine
High-end-Geschichten, sondern solide Schuhe aus dem mittleren
Preissegment. Immer, wenn ich in Wien
bin, also meist zweimal im Jahr, muss ich diesen Schuhladen abchecken, aus
Angst, etwas zu verpassen. Ich kann nicht anders – obwohl ich dort noch nie
etwas gekauft habe! Aber dieses Mal habe ich etwas gekauft, nämlich die
vorliegenden Treter, und ich hoffe, den FOMO-Fluch damit gebannt zu haben.
(2) Jeans von Boss. [Idee/Notiz: Boss könnte doch
mal eine Zweitlinie mit dem Namen #girlboss herausbringen. Zielgruppe: Fashionbloggerinnen,
Start-Up-Gründerinnen und alle, die ihre Instagram-Bilder gern mit dem Hashtag
#girlboss hashtaggen.]
(3) Pinkfarbene Bluse mit Schleife von LoveMoschino.
(4) Sweatshirt von Agnes B.
(5) Bakelit-Armreifen
in rosa und grün vom Flohmarkt auf der
Straße des 17. Juni. Ich mag Bakelit nicht nur als Material, sondern auch als
Wort. Bakelit. Bakelit.
Bakelit.
Was meint ihr? Does this outfit really work?? |
Übrigens: Wenn man die Medine-Methode mit der
KonMari-Methode verknüpft, ist man quasi alle Kleidersorgen auf einmal los. Die
KonMari-Methode ist die derzeit populärste Art und Weise des
Kleiderschrank Ausmistens: Man schmeißt einfach alle Kleidungsstücke raus, für
die man weniger als echte Liebe empfindet, so dass man am Ende nur noch favorite items im
Schrank hängen hat. In Kombination mit der Medine-Methode kann man dann morgens blind fünf Teile aus dem Kasten ziehen und es wird auf jeden Fall ein
unstoppably cooles Outfit dabei herauskommen. No, really, it works. I promise. I swear.
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