Walk the Walkjanker!
Links Louis Vuitton, rechts Stella von Senger und Etterlin |
Immer wieder kommt, nein, gerät die rustikale Kastenjacke aus gewalkter Schafwolle ins Visier der High Society. Grace Kelly soll einen Walkjanker besessen haben, die Queen – eh klar – hatte auch einen und hier im Bild sind Ernest Hemingway und Gary Cooper mit ihren Jankern zu sehen:
Vogue Paris, August 1976 |
Denke darüber nach, mir einen Rollkragenpulli aus Baumwolle zu organisieren, Stichwort full effect |
Das Preppy-Handbuch, eine Parodie auf den Lifestyle der US-amerikanischen WASP-Oberschicht mit ihrer Ivy-League-Universitäten-Obsession, wurde ein Bestseller. Aber nicht etwa als Anleitung zum Ablachen über eine elitäre Gesellschaftsschicht, sondern als Stilratgeber für alle Möchtegernpreppies.
Ein ähnliches Rezeptionsschicksal widerfuhr dem „Official
Sloane Ranger Handbook“ (1982) von Peter York, dem französischen „BCBG – Le
guide du bon chic bon genre“ (1985) von Thierry Mantoux und – bereits 1979 –
dem Hamburger „Popper-Knigge“ von Carola Rönneburg und Mathias Lorenz: Alles ironisch-humoristische
Beschreibungen einer zugleich konservativen und hedonistischen Bewegung, die als
Stilanweisungen gelesen wurden. Und so dazu beitrugen, dass die Looks der Preppies,
der Sloane Rangers, der Popper, der Paninari und mit ihnen die Walkjanker
Anfang der Achtzigerjahre zum Trend wurden.
Das war der Vibe Mitte der Achtziger in Italien, ich kann es bezeugen |
* siehe dazu die Arbeit der Künstlerin Kathi Hofer, Nachkommin der Salzburger Walkjankerfirma